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Gesundheitsrisiko für Vielflieger: Luftdruck wie im Hochgebirge

Führungskräfte mit Flugangst haben ein Problem. Wer die Vielfliegerei auf die leichte Schulter nimmt, hat allerdings auch ein Problem. „Problematische Begleiterscheinungen sind vor allem lange Phasen der Bewegungslosigkeit und der niedrige Luftdruck im Flugzeug“, sagt Dr. Tomas Stein, Ärztlicher Direktor im DIAGNOSTIK ZENTRUM Fleetinsel. „Denn auch wenn es einen Druckausgleich gibt, entspricht dieser einem Gebirgsaufenthalt in 2.500 Meter Höhe. Gerade für Menschen aus dem Flachland eine ungewohnte Belastung.“

Zäher Blutflusss

Die Folge: Das Blut fließt langsamer und zäher, es können sich leichter kleine Gerinnsel bilden, die im schlimmsten Fall zu Gefäßverschlüssen führen. Forscher der niederländischen Universität Leiden haben über einen Zeitraum von vier Jahren 8755 Vielflieger untersucht. Ergebnis: 53 von ihnen haben ernstzunehmende Gefäßverschlüsse entwickelt.

Auf ausreichend Flüssigkeit achten

„Spezielle Thrombose-Strümpfe können dem gut entgegenwirken“, rät Stein, „aber sie müssen richtig sitzen, sonst erreicht man eher das Gegenteil.“ Mindestens so wichtig ist es, ausreichend Flüssigkeit, am besten warme Früchtetees zu trinken: „Als Richtwert gilt ein Viertelliter pro Flugstunde.“ Alkohol dagegen verstärkt die Probleme. Er wird im Flugzeug langsamer abgebaut und erhöht den Blutdruck.

Erbliche Vorbelastung

„Darüber hinaus gibt es auch eine genetische Disposition zur Thrombose, die sogenannte Faktor-V Leiden Mutation“, erklärt der Kardiologe, „die sich mit einem einfachen und harmlosen Bluttest feststellen lässt.“ Auch dieser Test gehört zum Standard-Programm beim Basis Check-Up im DIAGNOSTIK ZENTRUM. Fällt er positiv aus, empfiehlt Tomas Stein grundsätzlich eine blutverdünnende Spritze vor Langstreckenflügen.